Gadolinium gehört chemisch zu den seltenen Erden, die wegen der paramagnetischen Eigenschaft des Gadoliniumatoms zu einer Verkürzung der Relaxationszeiten in der Nähe des Kontrastmittels und damit etwa in T1-gewichteten Aufnahmen zu einer helleren (signalreicheren) Darstellung von Strukturen führen.
Für die Verwendung als Kontrastmittel in der MRT besitzt es zwei wichtige Eigenschaften: Es ist paramagnetisch und kann eine gestörte Blut-Hirn-Schranke passieren.
Da ungebundenes Gadolinium toxisch ist, wird es über Chelatbildung an DTPA (Diethylentriaminpentaessigsäure) gebunden. Gd-DTPA wird intravenös appliziert. Beispiele: Gadopentetat-Dimeglumin (Handelsname: Magnevist) und Gadodiamid (Handelsname: Omniscan)
Pharmakologische Eigenschaften
Gd-DTPA (Gadolinium-Diethylentriaminpentaessigsäure) ist ein hydrophiles, extrem stabiles und biologisch inertes Komplexsalz (Dimeglumin-Gadopentetat), das sich nach intravenöser Gabe rasch im Intravasalraum verteilt und in unveränderter Form über die Nieren durch glomeruläre Filtration ausgeschieden wird. Bei normaler Nierenfunktion ist das Kontrastmittel nach Stunden nahezu vollständig wieder ausgeschieden. Eine entscheidende Eigenschaft des Kontrastmittels Gd-DTPA für die Anwendung im zentralen Nervensystem ist die Tatsache, dass es die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Bei gestörter Blut-Hirn-Schranke tritt das Kontrastmittel aus dem Gefässlumen in den Extrazellulärraum des Hirngewebes aus und führt zu einer Kontrastierung des erkrankten Bereiches. Ein wesentlicher diagnostischer Einsatzschwerpunkt des Gd-DTPA dient demzufolge dem Nachweis einer gestörten Blut-Hirn-Schranke bei intrakraniellen und intraspinalen Tumoren, Entzündungen und Infarkten.
Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen
Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen des Kontrastmittels Gd-DTPA sind sehr selten und beschränken sich auf zumeist leichte lokale Wärme- oder Schmerzgefühle im Zusammenhang mit der Venenpunktion und der unmittelbaren Kontrastmittelinjektion, die beim Tier keine Rolle spielen, da die Untersuchung in Narkose durchgeführt wird. Allergien sind offenbar sehr selten.